Paartherapie (auch oft als Paarberatung, Paarcoaching, Ehetherapie bezeichnet) wird empfohlen bei allen Störungen der Paardynamik, also bei allen Konflikten in Partnerschaften, die nicht vom Paar selbst gelöst werden können.
Die Wirkung von systemischer Paartherapie konnte inzwischen wissenschaftlich belegt werden.
Leider wurde aber auch belegt, dass Paare im Durchschnitt sechs Jahre zu spät in eine Paartherapie gehen. Konfliktvermeidung scheint eine große Rolle zu spielen, aber auch die Scham, sich zu öffnen oder Überforderung.
Es gibt auch Paare, die ohne Störungen Paartherapie nutzen, z.B. als Persönlichkeitsentwicklung, aus präventiven Motiven oder weil sie ihre Paardynamik besser verstehen wollen. Aber auch, um eine mögliche Elternschaft zu erkunden, vorzubereiten oder auch auszuschließen.
Die Partnerschaft kann aus vielerlei Gründen in die Krise geraten und Krisen gehören auch zum Leben.
Dabei ist vielen Paaren erstaunlicherweise gar nicht bewusst, dass es sich um eine Krise handelt, die man verstehen und lösen kann.
Die Themen sind dabei so individuell wie das Paarleben selbst.
Eine Trennung steht dann bei vielen Betroffenen oft allein im Vordergrund der Lösungsmöglichkeiten, schon wegen der vielen und intensiven Gefühle. Dabei schwanken viele Menschen zwischen überzogenen romantischen Vorstellungen über eine Paarbeziehung und einer Trennung als Ultima Ratio.
Sehr häufige Themen sind Affären, Geld, Elternschaft, Zusammenleben im Haushalt, Sexualität, aber auch Lebensthemen wie Bindungsmotive oder Wechsel der Lebensphasen und v.a. Enttäuschung.
Jeder und jede, die sich auf eine Partnerschaft einlassen, haben Bedürfnisse an den anderen und die Paarbeziehung. Diese Bedürfnisse werden aber zu Erwartungen an den anderen, die sehr oft überhaupt nicht kommuniziert sind, z.B. das Bedürfnis nach Bestätigung. Die Enttäuschungen in einer Partnerschaft folgen aber häufig genau darauf.
Da Bedürfnisse völlig unterschiedlich sein können und Paare der Gleichberechtigung folgen wollen, müssen sie kommunizierbar und verhandelbar werden.
Die ungelösten Konflikte können mit der Zeit jedoch chronisch werden und sowohl die Paarbeziehung als auch das Familiensystem ernsthaft
bedrohen, nämlich dann, wenn die destruktive Kommunikation zum alltäglichen Umgang geworden ist und sich feststehende Feindbilder entwickelt haben. Es braucht dann manchmal nur noch den berühmten Tropfen, der das Fass überlaufen lässt.
Chronifizierte Paarkonflikte führen leider auch zu der Entwicklung von Feindbildern im Gehirn, die sich oft nicht mehr leicht ändern lassen, weil sich u.U. sehr viele negative Erfahrungen angesammelt haben und sich sehr negativ auf Liebe, Vertrauen, Bindung und Sexualität auswirken.
Es besteht die Gefahr der Entwicklung sog. toxischer Beziehungen mit klassischen Täter-Opfer-Dynamiken.
Zudem können Paarkonflikte zu ernsten Erkrankungen führen wie z.B. Depressionen, was häufig völlig unterschätzt wird. Chronische Beziehungskonflikte stellen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar, wie man heute weiß aus der Psychosomatischen Medizin.
Aber auch Liebe und Harmonie sind nicht immer Gradmesser einer „guten“ Beziehung, denn gerade harmonische Paare neigen zur Unterdrückung auch notwendiger Auseinandersetzungen mit Konflikthaftem.
Sehr viele Paare, v.a. Männer sind beherrscht von Konfliktvermeidung, weil sie glauben, dass dies zur gewünschten Harmonie beitrage.
In der systemischen Paartherapie lernen Paare aber auch zu unterscheiden zwischen sinnlosen Streitereien über Nichtiges, dem Stellvertreterkonflikt und notwendigem Verhandeln bei Unterschieden zwischen beiden, die ja den Grundkonflikt darstellen.
Um all das zusammen mit dem Paar zu verstehen, was in einer Partnerschaft vor sich geht, macht der Therapeut oder die Therapeutin zunächst eine Systemanalyse der Beziehung und ihrer bisherigen Entwicklung.
Es ist eine Konfrontation mit dem, was wirklich ist.
Dabei stellt sich immer wieder heraus, dass es Themen „hinter den Themen“ gibt.
Dann lernen Paare nach und nach ihre „blinden Flecken“ kennen.
Paartherapien sind meistens dann erfolgreich, wenn sich das Paar Zeit nehmen kann und will und sich wirklich mit seinen Themen und der Realität auseinandersetzt.
Die Praxis sieht leider immer wieder anders aus, weil Paartherapien bereits früh nach den ersten Sitzungen abgebrochen werden:
Häufig sind die Erwartungen zu hoch oder auch schlicht falsch, denn Paartherapien retten z.B. nicht, was nicht mehr zu retten ist.
Trennung muss in einer gleichberechtigten Partnerschaft immer auch eine Option sein dürfen.
Viele Paare kümmern sich sehr spät um ihre chronisch gewordenen Konflikte.
Oft ist ein Partner die treibende Kraft oder es gelingt nicht, den anderen ins Boot zu holen.
Und natürlich passen auch die Therapeuten manchmal nicht zu den Klienten und umgekehrt.
Wir verfolgen in unseren Paartherapien und Paarberatungen das Ziel, dass beide am ergebnisoffenen Prozess teilnehmen können, egal was die Themen sind.
Alle Sitzungen (auch online) sind auf 90 Minuten angelegt, haben einen üblichen Rhythmus von ca. 2-3 Wochen und werden mit Interviewtechniken geführt, in denen das Paar lernt, zu sprechen und zu hören. Jeder kommt dabei ausreichend und zu gleichen Teilen zu Wort. Die Therapeuten nehmen eine allparteiliche Haltung ein und sind sehr präsent und durchaus direkt mit klarer Sprache.
Zu den Anmeldeunterlagen zu Beginn gehören Anmeldebogen, Honorarvereinbarung und Datenschutzerklärung.
Die Klarheit, die in unseren Paartherapien und Paarberatungen dabei entsteht, sowie das Aufzeigen wesentlicher Inhalte in der Systemanalyse bieten Stressabbau und Perspektivwechsel an.
Klar vereinbarte Ziele, klare Kommunikation und strukturiertes Arbeiten und Kommunizieren helfen, die Komplexität vieler Themen, Bedürfnisse und Konflikte zu reduzieren und nach neuen Lösungen zu suchen. Aber auch, um vom oft Überemotionalen zum Sachlichen zu kommen.
Die Paare lernen, dass sie sich ruhig, ausführlich und angemessen mitteilen können. Oft helfen die Paartherapeuten auch mit „Übersetzungen“, das Gesagte einzuordnen oder für den Partner anschlussfähig zu bekommen.
Gemeinsame Termine wechseln dabei ab mit Einzelsitzungen, die dazu dienen, auch mal bei sich selbst ohne den Partner zu „forschen“.
Diese seit über 20 Jahren sehr bewährte Arbeitsweise in rund 800 Sitzungen pro Jahr hilft, sich auch selbst Klarheit zu verschaffen und Schnittmengen mit dem anderen auszuloten, denn in Wahrheit ist eine gleichberechtigte Partnerschaft letztlich immer ein hoffentlich gut verhandelter und bewusster Kompromiss.
Strukturierte systemische Paartherapien entschleunigen den problematischen Konfliktprozess und die Paare bekommen zahlreiche Entscheidungshilfen zur Verfügung gestellt.
In unseren Paartherapien geht es auch um die sexuelle Passung, die Arbeitsteilung als Eltern, Erfahrungen, Muster und Projektionen aus der Herkunftsfamilie und Persönlichkeitsentwicklung.
Einzel-, Paar-, Sexual- und Familientherapien können mit systemischer Arbeitsweise sehr gut miteinander verbunden werden. Wesentliche Inhalte sind also:
Paartherapie ist lebensnah, alltagsorientiert und lösungsorientiert und wird von persönlich und fachlich qualifiziertem Personal durchgeführt.
Der Unterschied zwischen Paarberatung und Paartherapie liegt darin, dass in einer Paartherapie tiefer gegangen wird:
Erst wenn die individuelle Paardynamik mit ihren Bindungsmotiven und Entwicklungen verstanden wurde, schafft das Möglichkeiten, herauszufinden, was es braucht, damit das Paar wirklich neue gemeinsame oder eben getrennte Wege gehen kann. Mit Wertschätzung, Respekt und ohne jede Aggression.
Die schlichte Paarberatung wird sich auf Ratschläge konzentrieren, wie sie auch die umfangreiche Ratgeberliteratur zur Verfügung stellt. Das individuelle Geschehen in der Paarbeziehung wird dabei meist aber nicht gesehen.
Wir legen großen Wert auf Transfermöglichkeiten in den individuellen Alltag, Ergebnisoffenheit und dass jeder ausführlich zu Wort kommt. Wir legen Wert darauf, dass Menschen in ihre erwachsene
Selbstverantwortung für eine Partnerschaft hineinwachsen können, denn eine Partnerschaft auf Augenhöhe braucht erwachsene Menschen. Jede und jeder, der in einer Partnerschaft leben möchte, kann sich immer wieder fragen: Was macht mich eigentlich zu einem guten Partner?
Wir verstehen Partnerschaft dabei auch als Wachstumsgemeinschaft zweier Individuen.
Eine Trennung kann z.B. auch schlicht dadurch entstehen, weil diese Wachstumsgemeinschaft aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gegeben ist.
Die Therapeuten nehmen dabei eine allparteiliche Haltung ein.
Paartherapie wie wir sie verstehen ist eine auch bewährte prozessorientierte ergebnisoffene Beziehungsklärung, d.h. wir wissen nicht, was am Ende dabei herauskommen wird.
Das Paar findet in diesem bewährten Prozess aber seinen eigenen Weg, eben weil wir mir sehr viel Klarheit arbeiten.
Die Wirksamkeit von Paartherapie wurde inzwischen in zahlreichen internationalen Studien wissenschaftlich belegt.
In meiner Praxis wurden seit 2005 bereits mehrere Tausend Paartherapien durchgeführt.
In der Paartherapie erhält das Paar viele Impulse und Aufgaben, um einen anderen, neuen aber eigenen gemeinsamen Weg zu finden, der es
möglich machen kann, die Liebe und Verbundenheit wieder leben zu können und eine andere Perspektive zu entwickeln. Oft muss man sich dabei auch von klassischen Stereotypen zum Thema Paarbeziehung lösen, um die Individualität der eigenen Partnerschaft leben und wertschätzen zu können.
Das Paarcoaching hilft auch einer in die Jahre gekommenen Beziehung, sie zu erneuern und anzupassen an Veränderungen, die sich oft unbemerkt ins Leben geschlichen haben oder einfach biografischer Natur sind.
Eine Partnerschaft ohne Liebe oder Perspektive macht für die meisten Menschen keinen Sinn. Leider wird Liebe auch oft verwechselt z.B. mit Hass, Schuld oder Abhängigkeit.
Dann kann es sehr hilfreich sein, mit den Paartherapeuten zusammen die enorme emotionale und oft auch sachliche Belastung, die von einer Trennung ausgehen kann, besser zu bewältigen und sich geordnet zu trennen.
Lesen Sie hierzu auch „Trennungsbegleitung“.
Trennungen sind schmerzhaft, aber zwingende Voraussetzung, um eine neue und auch bessere Beziehung aufbauen zu können, wenn man bereit ist, zu lernen und sich zu entwickeln in seinen Beziehungsfähigkeiten.
Das Paarcoaching für Getrennte hilft, die Trennung verstehen zu lernen und Neues zu entwickeln.
Man muss sich dabei auch klar machen, dass Trennungen zwar von den meisten Menschen als „Katastrophe“ erlebt werden, die tatsächlich auch zumindest vorüber gehend krank machen können. Dabei spielen allerdings eine Reihe von Glaubenssätzen eine wesentliche Rolle, die das Erleben noch negativ verstärken.
Denn eine andere Sichtweise ist, dass Trennungen auch zum Leben gehören, dass sie akzeptiert und bewältigt werden wollen und v.a., dass sie auch eine Befreiung darstellen für etwas Neues, das ganz neue Möglichkeiten mit sich bringen kann.
Die Zweitehen erweisen sich meist als stabiler hat die Forschung herausgefunden.
Bei Trennungsbegleitungen von Eltern orientieren wir uns am paritätischen Wechselmodell der 2 Zuhause und einer kooperativen Elternschaft.
In der Paartherapie geht es auch um den Umgang mit Emotionen im Unterschied zu Gefühlen, um Bedürfnisse, um das Recht haben wollen, um Verletzungen, Enttäuschungen, Machtverhältnisse, Projektionen und Idealbilder.
Es geht um Entwicklungen, um die tiefere Wahrheit hinter den Dingen, um Kommunikation und Klarheit in Beziehungen, Klarheit in der Bindung, um die eigene Verantwortung für die Partnerschaft, ums Vergeben können, nicht um Schuld oder Moral.
Unser Angebot basiert auf systemischer und lösungsorientierter Paartherapie, um ergebnisoffen an der Klärung von Beziehung arbeiten zu können.
Manchmal ist aber auch die Lösung das Problem und dann muss umgedacht werden und nach neuen Lösungen gesucht werden. Meine Haltung ist dabei stets allparteilich, aber klar.
Es kann sein, dass Sie Eltern werden wollen und dabei sehr vielfältige Probleme entstehen, die einer Klärung bedürfen, weil die Kinderfrage nur bedingt verhandelbar ist.
Aber auch Eltern brauchen zunehmend Unterstützung, um Paar sein oder bleiben zu können im komplexen Alltag, in dem viele Menschen heute keine Ruhe und Entspannung mehr finden. Chronischer Stress verengt mit der Zeit aber unsere Psyche und kann in Partnerschaft und Familie zu Rückzug und Einsamkeit führen.
Oft muss erst einmal an der Elternebene mit Elterncoaching gearbeitet werden, bevor man sich der Paarebene widmen kann.
Tatsächlich verwechseln viele Paare das Elternsein mit dem Paar sein. Doch wenn alle auch gut gemeinte Aufmerksamkeit beim Kind liegt, bleibt häufig kein Raum für die Aufmerksamkeit für den erwachsenen Partner und die Zweisamkeit mit ihm.
Die Praxis ist offen für alle Formen von Partnerschaften.
Unter Praxisinformationen finden Sie weitere Informationen zu den Kosten unserer Praxis für Familientherapie, zur systemischen Ernährungsberatung, Jobcoaching und Paarberatung in München. Erfahren Sie mehr zu unserer Medientätigkeit oder informieren Sie sich weiter unter häufige Fragen und Antworten.